Jacqueline Mennel

Bereichsleiterin, Akzent Prävention und Suchttherapie

Ich mag es, mich in meine Arbeit inhaltlich reinzudenken. Suchtprävention bietet dazu wirklich viel Gelegenheit; zumal jeder in Bezug zu Sucht- oder Genussmitteln eine sehr direkte, persönliche Haltung hat.

Jacqueline Mennel

Flussaufwärts der Reuss entlang und fast bei jedem Wetter fahre ich mit meinem Elektrovelo an meinen Arbeitsplatz in der Luzerner Innenstadt. Meist treffe ich gegen 8 Uhr ein, starte den Computer, lasse frische Luft in mein Büro, starte die Kaffeemaschine.

Bei Akzent Prävention und Suchttherapie leite ich den Bereich Prävention und führe ein Team mit sieben Mitarbeitenden. Mein Morgenritual ist, einen kurzen Rundgang durch die Büros zu machen, meinen Kolleginnen und Kollegen «Hallo» zu sagen und mich zu erkundigen, wie es ihnen geht und was ansteht. Persönliches mischt sich mit Beruflichem und oft können kleinere Fragen zu den anstehenden Arbeiten bereits unkompliziert zwischen Tür und Angel geklärt werden.

Ich mag es, mich in meine Arbeit inhaltlich reinzudenken. Suchtprävention bietet dazu wirklich viel Gelegenheit; zumal jeder in Bezug zu Sucht- oder Genussmitteln eine sehr direkte, persönliche Haltung hat.

Ein richtiges Highlight ist es, wenn aus dieser Denkarbeit handfeste Ergebnisse entstehen. Gestern wurden beispielsweise unser neustes Baby - 2000 Leitfäden "Frühintervention in der Jugendarbeit" - auf einer Palette angeliefert. Die Broschüren standen im Gang und erfüllten das Büro mit dem Duft druckfrischer Tinte. Ich war sehr stolz auf mein Team. Die Anlieferung von gedruckten Broschüren markiert für uns einen Meilenstein im Prozess monatelanger, manchmal zäher Vorarbeit.

Bis das Endprodukt im Gang steht sind viele Arbeitsschritte notwendig. Konzeptarbeit, Budgetierung, Projektorganisation, Absprachen mit Fachpersonen, Vernehmlassungen bei Personen aus der Praxis, Layout, Gut-zum-Druck, Präsentation im Vorstand und Vermarktung sind nur einige davon. Die allermeisten Textbausteine oder Checklisten stammen von meinem Team - oft in Zusammenarbeit mit externen Fachpersonen.

Am Anfang eines Leitfadens steht beispielsweise die Idee, den Umgang mit suchtgefährdeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern anhand unseres bewährten Modells «Erkennen, Reflektieren, Handeln» zu beschreiben. Wir wollen jedoch auch pragmatische Checklisten zur Verfügung stellen, wie Anzeichen von Substanzproblemen in Betrieben oder anderen Institutionen erkannt und Gespräche mit der betroffenen Person geführt werden können.
Gestern also wurden die Leitfäden angeliefert. Heute geht es darum, diese an die richtigen Stellen zu leiten. Erfahrungsgemäss sind unsere Leitfaden sehr begehrt.

Oft haben wir Gelegenheit, in Firmen oder Institutionen das Thema Sucht an einem halbtägigen Workshop vorzustellen. Ziel ist es, an realistischen Fallbeispielen Vorgehensweisen und Haltungen zu diskutieren.

Beispielsweise: Wie können Personalverantwortliche reagieren, wenn sie ein Suchtproblem bei einem langjährigen, eigentlich sehr geschätzten Servicemonteur vermuten - etwa weil er gehäuft Absenzen hat, immer wieder zu spät kommt, seine Leistung stark schwankt oder er offensichtlich angetrunken zur Arbeit erscheint. Unsere Leitfäden können wissenschaftlich fundierte Antworten liefern und praxistaugliche Hilfestellungen bieten.

Es erstaunt mich oft, wie viele Besprechungen ich habe: Mit der Geschäftsleitung, mit dem Team, mit Projektleitenden, mit Personen aus Verwaltung und Fachstellen und, und, und. Meine Arbeitstage sind so recht dicht, aber auch vielseitig und so habe ich bei meiner Velo- Heimfahrt - nun flussabwärts - stets ein gutes Gefühl.

Gespräch und Bild Michael Wicki

Kontakt

Akzent Prävention und Suchttherapie
Seidenhofstrasse 10
6003 Luzern
T 041 420 11 15

www.akzent-luzern.ch

Geschäftsleitung: Rolf Fischer